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Pressemitteilung

Für Klimaschutz und Energiesicherheit: Deutsche Umwelthilfe legt 15-Punkte-Plan für staatliche Sofortmaßnahmen zum Öl- und Gassparen vor

Freitag, 11.03.2022 Dateien: 1

• Klimakrise und Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus Russland machen scharfe Maßnahmen notwendig, die noch vor dem Winter wirken

• Bisherige Ankündigungen zielen darauf, Importe aus Russland nur durch teils noch klimaschädlichere neue Abhängigkeiten zu ersetzen und reichen nicht aus

• DUH: Staatliche Einsparmaßnahmen notwendig – Verantwortung nicht auf Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen aus Angst vor negativen Reaktionen

• Schnelle Einsparungen unter anderem durch Solaranlagen auf allen öffentlichen Dächern, Wärmepumpen-Booster, Sanierungswelle angefangen bei Schulen und Kindergärten, Tempolimit und Verbot von Inlands-Kurzstreckenflügen

© Eisenhans / Fotolia

Berlin, 11.3.2022: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert in einem heute vorgelegten 15-Punkte-Sofortprogramm von der Bundesregierung, den Öl- und Gasverbrauch in Deutschland mit staatlichen Maßnahmen schnell und deutlich zu reduzieren. Das sei für die Energiesicherheit und den Klimaschutz unumgänglich. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine droht der Ausfall russischer Energie-Importe. Bisherige Ankündigungen aus der Ampel-Koalition zielen darauf, diese durch teils noch klimaschädlichere neue Abhängigkeiten zu ersetzen. Zudem reiche all das aufgrund von Planungs- und Bauzeiten definitiv nicht aus, um zu verhindern, dass spätestens im kommenden Winter Heizungen kalt bleiben und Fahrzeuge stillstehen, so der Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Nur mit massiven Einsparungen, mehr Effizienz und der Nutzung aller Potentiale, in den kommenden Monaten bereits massiv Photovoltaik und Windkraft zu entwickeln, kann der Kraftakt gelingen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die Zeit läuft uns davon. Es müssen bereits in den kommenden Wochen die entscheidenden Weichen gestellt werden – vor allem im Bereich der Gebäude mit Sofortmaßnahmen wie Energieberatungen in Wohngebäuden, damit Heizungen optimiert werden. Wir brauchen sofort ein Verbot von fossilen Heizungen im Neubau, damit wir nicht noch tiefer in die Abhängigkeit geraten. Und die Bundesregierung muss endlich die Sanierungswelle massiv anschieben, mit kostenlosen Sanierungsfahrplänen für Wohnungseigentümer, einer Erhöhung der staatlichen Förderung auf 25 Milliarden Euro pro Jahr für die Bestandssanierung und mit einer Sanierungsoffensive des Staates, bei den eigenen Gebäuden, allen voran den teils maroden Schulen und Kindergärten.“

Jürgen Resch
, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Der Staat darf die Verantwortung für Einsparungen nicht auf den Einzelnen abwälzen, aus Angst davor, dass Einschnitt nicht gut ankommen. Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bereit ist, ihren Beitrag zu leisten. Angesichts von Klimakrise und dem furchtbaren Krieg in der Ukraine muss die Bundesregierung sich endlich überwinden und im Verhältnis kleine Einschnitte machen, wie das sinnlose Rasen auf deutschen Autobahnen oder Kurzstreckenflüge im Inland verbieten. Ein Tempolimit spart von allen diskutierten Maßnahmen am meisten Ölimporte aus Russland ein. Gleichzeitig kann der Staat den nun noch wichtigeren Umstieg auf Bus und Bahn durch ein günstiges und einheitliches 365-Euro-Klimaticket fördern und gerade jetzt die Verbraucherinnen und Verbraucher an der richtigen Stelle entlasten.“

Sascha Müller-Kraenner
, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Der massiv beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien ist der einzig gangbare Weg zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Dazu brauchen wir neben langfristigen Weichenstellungen in Richtung 100 Prozent Erneuerbare auch Sofortmaßnahmen, die bis zum nächsten Winter wirken. Wir fordern deshalb Solaranlagen auf allen öffentlichen Gebäudedächern, die dem Staat heute bereits direkt zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung muss es zudem Privatpersonen in Mietwohnungen ermöglichen, auch ohne Genehmigung des Vermieters oder der Hauseigentümergemeinschaft Solarmodule auf dem Balkon anbringen zu können.“

Das Sofortprogramm der DUH umfasst die Bereiche Gebäude, Verkehr und Wirtschaft und enthält die Punkte:

  1. Solaranlagen sofort auf alle öffentlichen Dächer
  2. Verbot für Einbau fossiler Heizungen und Wärmepumpen-Booster für den Bestand
  3. Sofort-Start Sanierungswelle
  4. 1 Million individuelle Sanierungsfahrpläne
  5. Energieberatungs-Gutscheine für Verbraucherinnen und Verbraucher
  6. Prüfauftrag Temperaturabsenkung in öffentlichen Gebäuden
  7. Pflichten zum Nachrüsten der Gebäudedämmung flächendeckend umsetzen
  8. Energiewende im urbanen Raum: Solarmodule auf Balkone
  9. Tempolimit 100/80/30
  10. Dienstwagenbesteuerung umstellen
  11. Keine Geldgeschenke mehr für Plug-In-Hybride
  12. Einführung 365-Euro-Klimaticket
  13. Verbot von Inlands-Kurzstreckenflügen
  14. Genehmigungs-Booster für Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen
  15. Notfallprogramm Ammoniak-Produktion

Links:


Das 15-Punkte-Sofortprogramm für staatliche Maßnahmen zum Öl- und Gassparen finden Sie am Ende der Seite.

Kontakt:

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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